Starkes Team: Markdown und Mou für den Mac

Screenshot Mou Markdown Editor für OSX

Screenshot Mou Markdown Editor für OSX

Markdown ist nichts Neues – genau genommen, gibt es diese Auszeichnungssprache sogar schon seit 2004 (Quelle: Wikepdia – Markdown). Aber bis vor etwa einem Jahr war mir der Nutzen von Markdown unklar – bzw. hatte ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Heute weiß ich es besser und nutze Markdown durchaus häufiger – allerdings nicht für den eigentlichen Zweck sondern vielmehr für meine Projektdokumentation (mehr dazu später). Auf dem Mac habe ich dafür Mou entdeckt – eine schlanke und schicke App zum Schreiben von Markdown. In diesem Artikel möchte ich sowohl Markdown selbst sowie die Mac-App Mou vorstellen.

Was ist Markdown?

Wie bereits geschrieben ist Markdown eine schon recht gut abgehangene Technik, die es bereits seit vielen Jahren gibt. Die Wikipedia schreibt hierzu:

Markdown ist eine vereinfachte Auszeichnungssprache, die von John Gruber und Aaron Swartz entworfen wurde. Ein Ziel von Markdown ist, dass schon die Ausgangsform ohne weitere Konvertierung leicht lesbar ist. Als Auszeichnungselemente wurden daher vor allem Auszeichnungsarten verwendet, die in Plaintext und E-Mails üblich sind. Auch andere Auszeichnungssprachen mit ähnlichen Zielen zur Lesbarkeit – wie reStructuredText oder Textile – hatten Einfluss auf die Syntax.

Zitat: Markdown – Wikipedia, abgerufen am 1.6.2013

Eigentlich geht es also um das Schreiben von lesbaren Texten in unformatierten Text, der anschließend in (X)HTML eportiert werden kann. Lesbar daher, weil teils umständliche HTML-Tags in Markdown durch einfache (Sonder)zeichen ersetzt werden, die man vielleicht schon aus der E-Mail-Welt kennt. Ein Beispiel:

Markdown

# Das ist eine Überschrift erster Ordnung
Das ist ein normaler Absatz mit einem mit einem Hyperlink zu [Google](http://www.google.com).

## Das ist eine Überschrift zweiter Ordnung
* Aufzählungspunkt 1
* Aufzählungspunkt 2
* Aufzählungspunkt 3

HTML aus Markdown exportiert

<h1> Das ist eine Überschrift erster Ordnung</h1>
<p>Das ist ein normaler Absatz mit einem mit einem Hyperlink zu <a href="http://www.google.com">Google</a>.</p>

<h2>Das ist eine Überschrift zweiter Ordnung</h2>
<ul>
    <li>Aufzählungspunkt 1</li>
    <li>Aufzählungspunkt 2</li>
    <li>Aufzählungspunkt 3</li>                
</ul>

Wofür nutzte ich Markdown?

Eigentlich geht es bei Markdown ja um die Text-zu-HTML-Konvertiertung – dementsprechend kann man Markdown also prima nutzen, um z.B. Artikel und Blog-Posts für Websites zu verfassen. Ich nutze Markdown allerdings auch anders, nämlich für die Dokumentation meiner geschäftlichen Webprojekte: Wenn ich für Kunden Websites entwickle, reichen oft die mitgelieferten Standardfunktionen des CMS nicht out-of-the-box aus. Häufig müssen spezielle Funktionen eingebaut werden, um die unterschiedlichen Kundenwünsche zu realisieren. Den Entwicklungsprozess dieser „Extras“ habe ich bisher in Pages dokumentiert – also einem Rich-Text-Editor. Dabei musste ich mich aber ständig umständlich um die Formatierung kümmern, um das Dokument zu strukturieren. Außerdem wurden beim Kopiern von Texten aus Websites (i.d.R. Foren mit Problemdiskussionen, StackOverflow etc.) ständig die Formatierung (Schriftfarben-, -art und -größe) mit kopiert – die musste ich dann manuell entfernen. Kurzum: Ich verbrachte viel Zeit damit, das Dokument in Form zu bringen. Markdown ist dem gegenüber die Offenbarung für mich: Ich schreibe meinen Text einfach runter, kann unproblematisch Links einfügen, kopierte Texte einsetzen und mit wenigen Zeichen eine Formatierung vornehmen, um das Dokument übersichtlich zu gestalten.

Die Markdown-App Mou für den Mac

Für das Schreiben von Markdown auf dem Mac habe ich Mou von Chen Luo entdeckt – eine schlanke App, die sich harmonisch in den Look & Feel von OSX einfügt. Entgegen einiger anderer Markdown-Apps gibt es in Mou Syntax-Highlighting. Das rechts daneben stehende Vorschaufenster des Ergebnisses lässt sich mit der Scrollposition des Editors synchronisieren – somit zeigt die Vorschau immer meistens die aktuelle Schreibposition. Es lassen sich beliebige CSS-Stylesheets für die Vorschau und den HTML-Export einbinden und der integrierte PDF-Export erhält auch eingefügte Links (bleiben im PDF anklickbar). Der Markdown-Editor lässt sich über Themes an den persönlichen Geschmack anpassen, so wie man es von Code-Editoren kennt. Das aus Markdown resultierende HTML lässt sich in die Zwischenablage kopieren und anschließend z.B. in einen Blog-Post einsetzen. Mou macht das was es soll auf einem angenehmen und eleganten Weg und ist für mich daher derzeit die Software der Wahl wenn es um das Schreiben von Markdown geht.

Mou befindet sich derzeit im Beta-Stadium und kann kostenlos heruntergeladen werden. Eine Spende ist freiwillig möglich (z.B. via PayPal) und alle Spender erhalten laut Aussage auf der Website später eine kostenfeie Lizenz, wenn Version 1.0 veröffentlicht wird.

Wer braucht Markdown?

Wer also häufiger längere Texte schreibt und diese auf einfache Weise formatieren und im besten Fall später vielleicht auf einer Website veröffentliche möchte, sollte Markdown mal eine Chance geben und sich auf das Konzept einlassen. Die einfache Auszeichnungssprache gestattet es, das man als Autor seine Aufmerksamkeit vorangig auf den Text und nicht auf die Formatierung richten muss. Und die direkte Umwandlung in HTML erspart viel Arbeit bei der späteren Übernahme in ein CMS oder auf eine statische HTML-Seite.

Übrigens: Das Mou App-Icon als iPad-Ständer und mehr

Der Entwickler von Mou, hat einen iPad-Ständer in Form des Mou-Icons in seinem Portfolio, welches in verschiedenen Farben verfügbar ist: MouStand. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer nützlicher Tools von Chen Luo, beispielsweise Smaller (verkleinert HTML, PHP, CSS und Javascript), die Safari-Extension Resize (ändert die Größe des Browserfensters, zum Testen von Responsive Webdesigns) und einiges mehr.

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